Auch wenn Eußerthal eher durch das über 850 Jahre alte Zisterzienserkloster (Jubiläumsjahr 1998), von dem heute nur noch die katholische Pfarrkirche zeugt, bekannt ist, lassen sich die Anfänge des Protestantismus bis in die Zeit der Reformation zurückverfolgen. Es war bisweilen eine sehr wechselvolle Geschichte, vor allem während des 17. und 18. Jahrhunderts, welche die Protestanten hier durchlebten.

Im Jahr 1902 konnte endlich eine eigene protestantische Kirche in Dienst gestellt werden. Wie in Dernbach handelt es sich auch hier in Eußerthal um eine sogenannte Gustav-Adolf-Kirche, ein Gotteshaus also, das mit wesentlicher Unterstützung des Gustav-Adolf-Werkes errichtet wurde.

Die Eußerthaler Kirche ist aus heimischem Sandstein im neugotischen Stil erbaut. Besonders auffällig ist der Akanthus, der die Turmspitze ziert. Er ist in Form einer Blumenblüte gestaltet - Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Dieses Symbol findet sich, wenn auch abgeschwächt, im kleinen Fenster über der Tür und in den Wangen des Gestühls.

Im Innern der Kirche setzt sich in vielerlei Hinsicht der neugotische Baustil konsequent fort, sei es in der Gestaltung der Kanzel, der Liedtafeln, des Gestühls. Die Orgel mit fünf Registern wurde 1961 in Dienst gestellt und stammt aus der Orgelwerkstätte Gebrüder Oberlinger in Windesheim.

Text von Andreas Gutting. Entnommen aus: "Prot. Kirchen zwischen Hofstätten und Freimersheim, Rhodt und Herxheim" herausgegeben vom Prot. Kirchenbezirk Landau, Ev. Presseverlag Pfalz 2001